Titel
DIE GESCHICHTE DER SCHÖNHEITEin schlanker, trainierter Körper galt nicht immer als attraktiv. Ein Blick zurück zeigt: Schönheitsideale wandeln sich immer wieder. Eine Zeitreise.
Steinzeit
Altsteinzeit2,5 Millionen v. Chr. bis 12000 v. Chr.
Altsteinzeit
Hast du schon einmal was von der „Venus von Willendorf“ gehört? Die kleine Figur besteht aus Kalkstein und gehört zu den bekanntesten archäologischen Fundstücken Österreichs. Sie ist circa 27.000 Jahre vor Christus entstanden. Und zeigt eine sehr üppig gebaute Frau: dicke Beine, runder Bauch, kräftiger Po.
Anhand dieser Figur wird angenommen, dass in der Steinzeit dicke Frauen als schön galten. Ein breites Becken stand für Fruchtbarkeit. Das war wichtig, da die Menschen früher nicht so alt wurden.
Anhand dieser Figur wird angenommen, dass in der Steinzeit dicke Frauen als schön galten. Ein breites Becken stand für Fruchtbarkeit. Das war wichtig, da die Menschen früher nicht so alt wurden.
Altes Ägypten
Altes Ägypten3000 v. Chr. bis 395 n. Chr.
Altes Ägypten
Schon wieder ganz anders sah das Schönheitsideal vor etwa 2.500 Jahren im Alten Ägypten aus. Die Frauen hatten optimalerweise schmale Schultern, eine hohe Taille sowie eine langgezogene Hüftpartie.
Auch bei den Männern war ein schlanker Körper gefragt. Doch zusätzlich sollte er trainiert sein: Neben einem muskulösen Oberkörper galt ein gut erkennbarer Bizeps als attraktiv.
Auch bei den Männern war ein schlanker Körper gefragt. Doch zusätzlich sollte er trainiert sein: Neben einem muskulösen Oberkörper galt ein gut erkennbarer Bizeps als attraktiv.
Antikes Griechenland
Antikes Griechenland800 v. Chr. bis 30 v. Chr.
Antikes Griechenland
Statuen, die in der Zeit der griechischen Antike vor etwa 2.300 Jahren entstanden sind, zeigen Frauen mit schmalem Becken und einem kleinen, festen Busen. Doch auch eine runde Figur war keine Schande: Sie stand für Wohlstand.
Die Griechinnen fanden damals sportlich aussehende Männer sexy: Ein athletischer Körper, wie ihn im Extrem der griechische Halbgott Herkules besaß, galt als attraktiv.
Die Griechinnen fanden damals sportlich aussehende Männer sexy: Ein athletischer Körper, wie ihn im Extrem der griechische Halbgott Herkules besaß, galt als attraktiv.
Mittelalter
Mittelalter500 bis 1500
Mittelalter
Sexy Kurven? Im 15. Jahrhundert besser nicht. Gemälde von Frauen aus dieser Zeit zeigen sogar eine knabenhafte Figur. Das heißt: schlanke Arme und Beine, kaum Hüfte, kleine Brust. Nur der Bauch wurde leicht angeschwollen gemalt. Fun Fact: Da damals eine hohe Stirn als schön galt, zupften sich viele Damen die Haare am Stirnende aus.
Für die Herren im Mittelalter war muskulöse Männlichkeit kein erstrebenswertes Schönheitsideal. Auch sie sollten wie die Damen eher knabenhaft daherkommen.
Für die Herren im Mittelalter war muskulöse Männlichkeit kein erstrebenswertes Schönheitsideal. Auch sie sollten wie die Damen eher knabenhaft daherkommen.
Experteninterview
ExperteninterviewMit Psychologin Prof. Dr. Eva Wunderer
Experteninterview
„Möglichst fettfrei und trainiert“: Das ist laut Eva Wunderer von der Hochschule Landshut das Schönheitsideal unserer Zeit.
Welche Altersgruppe sich davon unter Druck gesetzt fühlt und worauf es am Ende wirklich ankommt, das verrät die Professorin im Interview.
Hier geht’s zum Interview
Welche Altersgruppe sich davon unter Druck gesetzt fühlt und worauf es am Ende wirklich ankommt, das verrät die Professorin im Interview.
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Barock
Barock1600 bis 1720
Barock
Die Sanduhrfigur wurde nicht erst durch Marilyn Monroe beliebt: Gemälde aus dem 17. Jahrhundert zeigen fast übergewichtige Damen mit auffällig dünner Taille. Die Frauen mussten sich für so eine Wespentaille in furchtbar enge Korsetts zwängen.
Der barocke Herr durfte gerne etwas Bauch haben. Ein Hingucker waren schöne Beine, wobei besonders die Waden durch Kniehosen, eng anliegende Seidenstrümpfe und zierliche Schuhe mit hohen Absätzen betont wurden.
Der barocke Herr durfte gerne etwas Bauch haben. Ein Hingucker waren schöne Beine, wobei besonders die Waden durch Kniehosen, eng anliegende Seidenstrümpfe und zierliche Schuhe mit hohen Absätzen betont wurden.
1920er
1920er
1920er
Hallo, „flapper girl!“ Dieser Begriff stand damals für ein junges, freches Partygirl. In den goldenen 1920er Jahren galt ein fast jungenhafter Körper ohne Taille als erstrebenswert. Die Brüste wurden flach gedrückt. Schlanksein stand jetzt für Leistung und Erfolg, Fettpolster dagegen für Faulheit.
1950er
1950er
1950er
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren weibliche Rundungen angesagt. Vorreiterin für diesen Trend war Marilyn Monroe. Mit ihren großen Brüsten, der schmalen Taille und einem ausladenden Po war sie das Sex-Symbol ihrer Zeit und machte die sogenannte Sanduhrfigur populär.
1960er
1960er
1960er
Die Stilikone schlechthin in den 1960er Jahren war Twiggy. Das britische Model war extrem mager und hatte kaum weibliche Rundungen. „Twig“ ist übrigens das englische Wort für „Ast“.
Männer
Was ist mit den Männern?
Was ist mit den Männern?
Wir haben uns in dieser Geschichte auf die Schönheitsideale bei den Frauen konzentriert, da es seit dem 20. Jahrhundert bei den Männern keine besonders großen Schwankungen gab.
1980er
1980er
1980er
Lange Beine, ein schlanker und durchtrainierter Körper: Die Ära der Supermodels hat begonnen. In den 1980er Jahren waren Körper wie die von Claudia Schiffer und Cindy Crawford total en vogue. 90-60-90 wurde zum Schönheitsideal.
1990er
1990er
1990er
Gesund sieht definitiv anders aus: In den 1990er Jahren stand Topmodel Kate Moss für ein Schönheitsideal namens „Heroin Chic“. Neben blasser Haut und langen Gliedmaßen war ein abgemagerter, knochiger Körper auf den Laufstegen der Welt zu sehen.
2000er
2000er
2000er
„Hit me baby one more time!“ In den 2000er Jahren war Britney Spears wohl der Popstar schlechthin. Bei ihren Auftritten verkörperte sie das, was damals als attraktiv galt: gebräunte Haut, eine sportliche, schlanke Figur sowie ein leicht muskulöser Bauch. So richtig in Szene gesetzt wurde der mit bauchfreien Tops.
2010er
2010er
2010er
Auch wenn sich die schlanke Figur bis heute als Schönheitsideal hält, so gibt es dennoch seit den 2010er Jahren einen Gegentrend. Ausgelöst hat ihn Kim Kardashian mit ihrem sehr ausladenden Po. Dafür braucht es die richtige Veranlagung und hartes Training – oder eben einen operativen Eingriff mit Implantaten.
Kein Druck
Setz dich nicht unter Druck!
Setz dich nicht unter Druck!
Ob in der Werbung oder auf Instagram: Ständig werden wir mit gut aussehenden, schlanken, jungen Menschen konfrontiert. Dieses ständig gezeigte Schönheitsideal kann sich sehr negativ auf die eigene Psyche auswirken, weil man sich – wenn auch unbewusst – damit vergleicht.
Das kann zur Folge haben, dass man unzufrieden mit dem eigenen Aussehen wird und sich unattraktiv fühlt. Wir entwickeln zum Beispiel Scham und wollen unseren scheinbar nicht schönen Körper unter weiten Klamotten verstecken. Dabei vergessen wir, was für ein unglaubliches Wunderwerk unser Körper ist und welche tolle Arbeit er jeden Tag für uns leistet!
Das kann zur Folge haben, dass man unzufrieden mit dem eigenen Aussehen wird und sich unattraktiv fühlt. Wir entwickeln zum Beispiel Scham und wollen unseren scheinbar nicht schönen Körper unter weiten Klamotten verstecken. Dabei vergessen wir, was für ein unglaubliches Wunderwerk unser Körper ist und welche tolle Arbeit er jeden Tag für uns leistet!
Setz dich nicht unter Druck!
Für ein glückliches Leben ist es wichtig, auch die vermeintlich nicht perfekten Körperteile liebevoll anzunehmen. Denn NIEMAND ist perfekt. Die zahlreichen Models auf Instagram und Co. präsentieren absolut nicht den Durchschnitt unserer Bevölkerung. Und am Ende ist wohl kaum etwas so attraktiv wie Selbstbewusstsein.
Du hast mit Selbstzweifeln zu kämpfen? Darüber reden, kann helfen. Melde dich bei der „Nummer gegen Kummer“ für Kinder und Jugendliche unter der Telefonnummer 116111. Hier kannst du kostenlos und anonym mit Experten sprechen – immer montags bis samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr.
Du hast mit Selbstzweifeln zu kämpfen? Darüber reden, kann helfen. Melde dich bei der „Nummer gegen Kummer“ für Kinder und Jugendliche unter der Telefonnummer 116111. Hier kannst du kostenlos und anonym mit Experten sprechen – immer montags bis samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr.
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Altes Ägypten
Antikes Griechenland
Mittelalter
Experteninterview
Barock
1920er
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2000er
2010er
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